Erdwärmesondenfelder
Überblick
Bei grossen Gebäuden können mehrere Erdwärmesonden -
sogar bis zu einigen Dutzend - auf einem Gelände eingebracht werden, um
aus dem Untergrund Wärme und Kälte für das Heiz- bzw. Kühlsystem auf
sehr effektive Weise zu liefern. Der gleichzeitige Einsatz mehrerer Erdwärmesonden
wird als ein Erdwärmesondenfeld bezeichnet.
Ein
kombiniertes System zum Heizen und Kühlen
Je tiefer man in den Untergrund vordringt, desto höher ist die
Temperatur. Unterhalb von 20 m Tiefe steigt die Temperatur im Mittelland
relativ gleichmässig um etwa 3° C pro 100 m. Die in der Schweiz sehr
zahlreich installierten Erdwärmesonden (EWS)-Anlagen sind mehrheitlich
von folgendem Typ: eine 150 m tiefe Bohrung und eine Wärmepumpe versorgen
ein Einfamilienhaus mit der benötigten Wärmeenergie.
Wird nun eine Serie von Erdwärmesonden zusammengeschlossen oder wird
tiefer gebohrt, so kann der Wärmetauscher auf ein wesentlich grösseres
Potenzial zugreifen, was die Wärmeversorgung von ganzen Häusergruppen
oder von grossen Gebäuden wie Mehrfamilienhäuser, Industrie- und
Verwaltungsgebäude, Hotels, Mehrzweckgebäude, usw. erlaubt.
Seit einigen Jahren werden Erdwärmesondenfelder bei Heiz- oder Kühlsystemen
in Industrie- und Verwaltungsgebäuden eingesetzt.
Eine Serie Erdwärmesonden (4 bis 80) unterschiedlicher Tiefe (30 bis 350
m) werden unter dem zu versorgenden Gebäude oder unmittelbar daneben
erstellt. Dabei werden die Leitungen der einzelnen Sonden bei einer oder
mehreren Wärmepumpen zusammengeführt. Wird die Anlage auch zur Kühlung
im Sommer verwendet, so dürfen die Bohrungen höchstens 250 m tief sein,
um eine zu hohe Untergrundtemperatur zu vermeiden.
Die Wirkungsweise der Anlage basiert auf einem Jahreszyklus, bei dem während
der Heizperiode dem Untergrund Wärme (Kälteeintrag in den Untergrund)
und während der Kühlperiode Kälte (Wärmeeintrag) entzogen wird. Ein
zusätzlich installierter Heizkessel kann dabei nur während der
Zwischenperioden und bei Reparaturarbeiten notwendig sein.
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